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Das Russische Museum

Virtuelle Spaziergänge im Russischen Museum

Der Rossi-Flügel
















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Raum 1

Werke des 17. und frühen 18. Jahrhunderts

Der erste Raum ist Schnitzereien, Holzmalereien, Schmiedearbeiten, Keramiken und bedruckten Stoffen gewidmet. Die meisten Ausstellungsstücke stammen aus der altrussischen Kultur und sind mit deren Bräuchen und Traditionen verbunden, die lange Zeit das künstlerische Schaffen von russischen Bauern beeinflussten. Man spürt jedoch in einigen Werken der ersten Hälfte des 18. Jh. den Einfluss von Veränderungen durch die Reformen Peters I. (1672-1725) und sieht veränderte Formen von Gegenständen, neue Kompositionen und Motive für die Verzierung.

Ein einzigartiges Zeugnis der Holzschnitzerei des 17. Jahrhunderts ist das Tischunterteil zur Aufbewahrung von Geschirr. Die bemalten Bastkörbe enthielten "weiche Alltagsgegenständen" wie Stoffe, Kleidung und Kopfbedeckungen. Die Seiten und Deckel stellen Genre-Kompositionen dar, wie z. B. ein Festessen, Begegnungen von galanten Damen und Herren in europäischer Kleidung, die mit den Reformen Peters I. alltäglich wurden.

Mit den Holzkuchenformen wurde russischer Lebkuchen geformt. Ihre geschnitzten Ornamente verzierten den Teig mit fantastischen Tiermotiven, Blumen und Märchenpalästen. Die alten Bierkrüge in Form eines Vogelbootes dienten nicht nur als Geschirr, sondern auch als Dekoration festlicher Tafeln.

Einfarbige grüne oder mehrfarbige Fliesen mit Reliefbildern von Vögeln, Märchenvögeln mit Frauenköpfen, Einhörnern und Abbildungen von König Alexander von Mazedonien schmückten die Außenwände der Gebäude und die Innenräume im 17. bis zur ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Haltevorrichtungen für Kandelaber zur Zimmerbeleuchtung sind wahre Kunstwerke aus Schmiedeeisen. Schatullen in Form von Märchenhäusern sind zu bewundern, aber auch Wiegemesser zum Kohlschneiden, deren Form an eine Blume mit langem dünnen Stiel erinnert, ziehen die Aufmerksamkeit der Betrachter an.

Die einfachste Möglichkeit zur Dekoration von Stoffen war, das Muster auf ein geschnitztes Holzbrett mit Farbe aufzutragen und dann auf selbst gemachte Stoffe zu drucken. Im 17. Jahrhundert wurde diese Art des Stoffdrucks in schwarzer Farbe auf Leinen oder Hanfstoffe praktiziert und danach wurde das Muster mit einem Pinsel verfeinert. Aus diesem Stoff wurden sowohl kirchliche Gewänder und Vorhänge, als auch Zelte und Banner genäht. Weiterhin verwendete man diese Stoffe für Bucheinbände, zur Verkleidung von Wänden und zur Möbelpolsterung.


Das Projekt „Das Russische Museum: Die virtuelle Filiale“. © Das Russische Museum.
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