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Das Russische Museum

Virtuelle Spaziergänge im Russischen Museum

Der Rossi-Flügel
















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Raum 2

Stickereien und Beinschnitzereien des 18. Jahrhunderts

Im Raum Nr. 2 sind Stickereien und Schnitzarbeiten auf Knochen (Mamont, Walross, andere lokale Tiere) aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt. Der Einfluss des Barock und Rokoko, der in dieser Zeit in der Architektur und angewandten Kunst vorherrschte, beeinflusste auch das Schaffen der Volkskünstler.

Die Stilmerkmale werden ausgedrückt durch die Feinheit der Gegenstände, die Komplexität ihrer Formen, die Dynamik von Ornamenten mit charakteristischen Motiven von Muscheln und Schnörkeln, die Abbildung von Damen und Herren in europäischer Kleidung und die Fülle von Symbolen und Allegorien.

Typisch für diese Zeit sind die Werke der Beinschnitzer aus Cholmogory. Die Dörfer auf den Inseln nahe Cholmogory in der Provinz Archangelsk waren bereits im 16. Jahrhundert durch Knochenschnitzerei bekannt. Kämme, Schachteln, Schmuckschatullen, Schreibtische und Sekretäre, die in Miniaturform die Möbel des 18. Jahrhunderts darstellen, sind mit Platten aus Walross- oder Mammut-Knochen verziert. Die Meister aus Cholmogory beherrschten die Kunst der durchbrochenen Schnitzerei, und der Relief-Schnitzerei sowie die Gravur-Technik. Ein besonderer Platz in der Cholmogorskier Kunst nimmt das "Feldlager von Nenzen" ein, eine Tischdekoration, von der nur noch einige Teile existieren.

Die Stickerei wird durch Vorhänge und schneeweiße, festliche Kanten an Bettlaken (Podzor) aus Regionen des russischen Nordens präsentiert. Alle Stickereien des 18. Jahrhunderts sind mit schönen, gewebten Spitzen-Girlanden dekoriert, die mit der Zeit eine zunehmend beliebte Form der Volkskunst geworden sind.

Der wertvollste Teil der Trachten waren die Kopfbedeckungen, besonders zu Hochzeiten. Der Kopfschmuck für Jungfrauen in Form von Kronen oder Haarbändern und für verheiratete Frauen, was immer eine geschlossene Kappe war, wurde sorgfältig mit Flussperlen, Perlmutt und Glasperlen verziert oder mit goldenen und silbernen Fäden bestickt. Zusätzlich wurden Steine und farbiges Glas eingearbeitet. Der Kopfschmuck war sehr kostbar und wurde von Generation zu Generation weitergegeben. So konnten einige Exemplare des 18. Jahrhunderts bis heute überliefert werden. Fast jede Gegend hatte ihre spezifischen Formen, Techniken und Methoden für den Kopfschmuck (Kokoshnik). In der Provinz Nishni Nowgorod trugen Mädchen schöne Stirnbänder und Frauen große sichelförmige Kokoshniki, in Kostroma waren die Kokoshniki pfeilförmig und in den Provinzen Moskau und Wladimir bestanden die Kokoshniki aus rotem Samt und waren mit goldenen Fäden bestickt.


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