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Das Russische Museum

Virtuelle Spaziergänge im Russischen Museum

Der Michailowski-Palast
















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Raum 23

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dominierten kritische Betrachtungen der Realität und deutlich ausgeprägte staatsbürgerliche und moralische Positionen. Eine starke sozialorientierte Ausrichtung bestimmte die Literatur und Malerei. Es formierte sich ein neues System künstlerischen Verstehens, das seinen Ausdruck im sogenannten kritischen Realismus fand. Kunst als Predigt, Kunst als Besinnlichkeit und Diskussion moralischer Probleme im Sinne Dostojewskis und Tolstois - so verstanden fast alle prominenten russische Maler dieser Zeit ihre Arbeit.

Geistiger Mittelpunkt der neuen kritischen Bewegung in der Malerei war Wassili Grigorjewitsch Perow (1833-1882), der in der Tradition von Pawel Fedotow stand. Er konnte verschiedene Seiten des beschwerlichen Alltags mit fesselnder Kraft zeigen. Das Bild "Lumpensammler von Paris" (1864) gehört zu einer Reihe Pariser Werke des Künstlers, in denen er den Themen Armut und Einsamkeit nachgeht. Die Bilder "Mädchen mit einem Krug'' (1869) und "Waisenkinder auf dem Friedhof" brachten die Thematik einer freudlosen, bitteren und angsterfüllten Kindheit in die russische Malerei, wie sie in der russischen Literatur in den Kindergestalten bei Nikolai Nekrassow und Fjodor Dostojewski zu finden ist.

Das Porträt von Iwan Sergejewitsch Turgenew (1872) gehört zu den besten Werken Petrows, die er zur Wende der 1860er und 1870er Jahre malte.


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