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Das Russische Museum

Virtuelle Spaziergänge im Russischen Museum

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Raum 233

Wandteppiche (russ. Spalera; Gobelins oder Tapisserie russischer Produktion heißt Spalera) der Kaiserlichen Spalera-Manufaktur

Alle ausgestellten Wandteppiche (russ. Spalera; Gobelin oder Tapisserie russischer Produktion heißt Spalera) wurden in der Kaiserlichen Spalera(Gobelin)-Manufaktur hergestellt, die durch ein Dekret von Peter dem I. im Jahre 1717 in St. Petersburg gegründet wurde. Spaleras sind von Hand kunstvoll gestickte Wandteppiche. In der Regel wurde ein Spalera von mehreren Meistern gefertigt. Um einen Quadrat-Arschin (Elle zum Quadrat = 0,51 qm) eines solchen Wandteppichs anzufertigen, benötigten vier Handwerker einen Monat.

Ein Werk aus der frühen Produktionsperiode der Manufaktur ist in der Ausstellung vorhanden: "Wirsawia am Springbrunnen" (1727). Wie die Signatur in der unteren rechten Ecke zeigt, gehört er zu den ersten uns bekannten Wandteppichen eines russischen Künstlers, Anton Afanasijews. Zwischen 1730-1740 gab es eine Periode intensiver Produktion in der Manufaktur. In dieser Zeit wurden anspruchsvolle Kunstwerke mit mehreren Figuren gewebt und die Farbpalette bereichert. In diese Periode fallen auch die Spaleras mit den Bezeichnungen “Zeit, die Fesseln des Glaubens zu zerreißen" und "Martyrium".

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Produktion in der St. Petersburger Spalera-Manufaktur weiter verbessert. Unter den Wandteppichen dieser Zeit fand das früher in der Tapisserie kaum verbreitete Porträt-Genre schnell einen besonderen Platz. In der Spalera(Gobelin)-Manufaktur in St. Petersburg wurden in der Regel Porträts von regierenden Zaren, Mitgliedern ihrer Familien und den mit dem Hof eng verbunden Personen hergestellt. Die Ausstellung umfasst drei Porträts - das Porträt Katharinas, der II." und das Porträt des Großfürsten Peter Fjodorowitsch (beide sind nach den Originalgemälden von F. S. Rokotow ausgeführt), sowie das Porträt von Paul, dem I..

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verbreitete sich in der Gobelin-Stickerei zunehmend ein neuer Stil, der Klassizismus. Seit dem letztem Viertel des 18. Jh. bis 1840 hatten mythologische und biblische Themen große Bedeutung. Die Wandteppiche dieser Zeit kopierten meisterhaft Originalgemälde von berühmten westlichen und russischen Künstlern. Die Werke der italienischen Künstlerbrüder Carracci und Guido Reni, sowie russischer Künstler der akademischen Richtung (Anton Losenko, Grigori Ugrjumow, Silvestor Schtschedrin) waren sehr populär. Die spätere Periode der Spalera(Gobelin)-Manufaktur ist durch eine Reihe von Tapisserien vertreten: "Diskussion der Kirchenväter über christlichen Dogmen", hergestellt Ende des 18. Jahrhunderts nach dem Originalgemälde von Guido Reni; "Christi Geburt oder die Anbetung der Hirten", angefertigt 1841 nach den Gemälden "Weihnachten" und "Die Heilige Familie" von Correggio (1832). 1857 wurde die Spalera(Gobelin)-Manufaktur in St. Petersburg geschlossen. Die dort hergestellten Wandteppiche sind ein wesentlicher Teil der Schätze der russischen Kunst.


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