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Das Russische Museum

Virtuelle Spaziergänge im Russischen Museum

Der Michailowski-Palast
















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Raum 6

Der Prozess der Europäisierung der russischen Kultur wurde von Peter I. (1672-1725) und seinen Anhängern energisch vorangetrieben. Aber so schnell und einfach, wie es den Anschein haben könnte, ging es dennoch nicht. Die fast siebenhundert jährige Dominanz der Ikonenmalerei hatte tiefe Spuren im künstlerischen Denken Russlands hinterlassen und die neuen künstlerischen Prinzipien überdeckten zum Teil die alten traditionellen Gewohnheiten. So wurde in das künstlerische Bewusstsein brutal eingegriffen und das kreative Leben vieler Künstler erlitt dramatische Schläge. Unter ihnen war Iwan Jakowlewitsch Wischnjakow (1699-1761), der geheimnisvolle und anziehende Portraits von Bruder und Schwester Fermor malte. Das Porträt von Sarah Eleanor Fermor ist ein unbestreitbarer Beweis für das Talent des Malers und sein hohes künstlerisches Niveau. Man kann in diesem Porträt eine Affinität zu europäischen Werken erkennen. Deutlich blieb jedoch eine gewisse Schwerfälligkeit, naive Reinheit und Frische der Beziehung des Künstlers zu den neu erlernten Techniken der Ölmalerei auf Leinwand. So erkennt man noch klar in den Porträts von Sarah und ihrem Bruder William Fermor die Traditionen der Ikonenmalerei, mit ihrer zweidimensionalen Darstellung und dem einfachen Einsatz von Farben und Lichteffekten.

Etwas später als im übrigen Europa wurde in Russland das Porträt zum populärsten Genre. Die kleinen Kabinett-Porträts und riesigen Parade-Porträts des Adels dieser Zeit sind ein interessanter und wichtiger Teil der Sammlung des Russischen Museums. Trotz seines eindrucksvollen Glanzes und europäischen Stils schimmern auch in den Porträts von Meistern wie Alexei Petrowitsch Antropow (1716-1795) oder Iwan Petrowitsch Argunow (1727-1802) die Spuren der mittelalterlichen Traditionen durch.

Die Mosaik-Porträts von Peter I., Katharina II. und anderen wurden im Jahr 1754 in einer von Michail Wassiljewitsch Lomonossow (1711-1765) gegründeten Fabrik bei Petersburg hergestellt.


Das Projekt „Das Russische Museum: Die virtuelle Filiale“. © Das Russische Museum.
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