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Das Russische Museum

Virtuelle Spaziergänge im Russischen Museum

Der Benios-Flügel
















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Raum 78

Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde auch Russland von den grellen Eindrücken der westlichen Gegenwartskunst beeinflusst. Reisen durch Europa und die Privatsammlungen von Morosow und Schtschukin in Moskau und St. Petersburg, die schon zu dieser Zeit Gemälde von Cézanne, Matisse und anderen Innovatoren des Jahrhunderts sammelten, beeinflussten ohne Zweifel die Entwicklung der russischen Malerei. In Russland tauchten auch Anhänger von Cézanne auf. Sie vereinigten sich in einer Gruppe mit dem provokanten Titel "Karo Bube (Jack of Diamonds)" und transformierten den "Cézannismus" auf ihre ganz eigene, russische Art und Weise. In Stillleben, Porträts und Landschaften von Ilja Maschkow (1881-1944), Peter Kontschalowski (1876-1956), Alexander Kuprin (1880-1960) und Aristarch Lentulow (1882-1943) wurden bedenkenlos plastische und bildhafte Elemente der russischen Volkskunst mit Cézannes Stil kombiniert, so z. B. Aushängeschilder von Geschäften, Spielzeug und Lubki (Lubok - beliebte Lindenholztafel mit Volksbildern).

Ende des 20. Jahrhunderts wurde von zeitgenössischen Künstlern Altes, wie Spinnrocken, Tabletts, Holz- und Lehm-Spielzeug, bestickte Handtücher und Kleidung, der Hausrat einer Bauernfamilie, weder geschätzt noch aufgegriffen. Die Maler von "Karo Bube" brachten diese Gegenstände der Volkskunst wieder auf die Ebene der großen Kunst. Die Rückkehr zu den eigenen Wurzeln ist ein tiefes und vielschichtiges Phänomen, das am Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden war.


Das Projekt „Das Russische Museum: Die virtuelle Filiale“. © Das Russische Museum.
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