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Das Russische Museum

Virtuelle Spaziergänge im Russischen Museum

Der Michailowski-Palast
















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Raum 13

Bezüglich der Ausbildung russischer Künstler gab es in den 1820-1830er Jahren große Veränderungen. Der Konservatismus der Petersburger Akademie der Künste hatte bislang die Entwicklung vieler künstlerischer Bestrebungen behindert. Die Studenten der Akademie, die dort seit ihrer Kindheit 10-15 Jahre verbrachten, hatten nur wenig Bezug zur Realität. Zugleich gab es Einschränkungen bei der Aufnahme, so wurden z. B. keine Leibeigenen in die Akademie aufgenommen. Als Reaktion darauf entstand in Russland die erste private Kunstschule. Ihr Initiator und Oberhaupt war Alexei Gawrilowitsch Wenezianow (1780-1847). Neben seinem Staatsdienst beschäftigte sich Wenezianow mit Malerei. Er wurde von Wladimir Borowikowski beraten und besuchte als Gast die Klassen der Kunstakademie. Im Jahr 1811 erfüllte Wenezianow erfolgreich eine Programmaufgabe der Kunstakademie und erhielt den Titel eines Akademikers.

Im Jahre 1821 erschütterte und bewegte Wenezianow ein Gemälde der Hermitage durch seine "Natürlichkeit" in der Darstellung von Licht und Luft derart, dass er beschloss, mit seinen Gemälden eine ähnliche Wirkung zu erzielen. Er verließ Petersburg und fuhr aufs Land, wo er die Natur und den Alltag der Bauern beobachtete und seine Bilder malte. "Tenne" (1822-1823) ist eines dieser ersten Bilder, das er auf einer Ausstellung in Petersburg zeigte. Für die russische Kunst war das völlig neu. Das Gemälde "Tenne" stellte zum ersten Mal in der russischen Malerei Bauern in ihrer natürlichen Umgebung dar.

Wenezianow malte viel nicht nur der Natur nach, sondern auch nach Motiven der Antike und Renaissance. Leicht idealisierte Bilder von Bauern sind charakteristisch für seine Symbol-Gemälde ("Schnitterin", "Schnitter", beide in den 1820er Jahren). Alexei Wenezianow verstand das Bauernleben als Einheit von Mensch und Natur und malte eine Reihe von metaphorischen Bildern. Eines davon ist "Der schlafende Hirtenjunge" (zwischen 1823 und 1826), das den Frühling und das Erwachen der Natur verkörpert.

Der Maler versammelte talentierte Jugendliche darunter auch Leibeigene um sich , die malen lernen wollten. Einzigartig sind die Bilder von Grigori Wassiljewitsch Soroka (1823-1864) mit Darstellungen des ruhigen russischen Provinzlebens und Szenen aus dem Herren- und Bauernalltag. Das Besondere an seinen Werken ist jedoch eine ihnen innewohnende einzigartige Traurigkeit und die Bewunderung der Natur.


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