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Raum 10

Keramik aus Gshel, Beinschnitzerei aus Cholmogory, Chern (schwarzes Muster auf Silbergegenständen) aus dem Norden und Spitzenklöppelei des 20. Jahrhunderts

Der Raum Nr. 10 präsentiert Keramik aus Gshel, Beinschnitzereien aus Cholmogory, Chern aus dem Norden und Spitzenklöppelei des 20. Jahrhunderts.

In den Jahren 1945-1949 haben A. B. Saltykow (Forscher zur russischen Keramik) und N. I. Bessarabowa (Künstlerin aus Moskau) zusammen mit einheimischen Handwerkern die aus der Vergangenheit bekannte Gshel-Keramik als Volkshandwerk wiederbelebt. Sie kehrten zu den künstlerischen Traditionen des Gshel-Steinguts des 19. Jahrhunderts zurück und organisierten die Herstellung von Steingut mit kobaltblauer Unterglasurmalerei. Seit Ende des 20. Jahrhunderts wurde auch die Gshel-Majolika wiederbelebt. Die Beinschnitzereien von den Meistern aus Cholmogory tragen den Stempel ihrer Zeit – von den 1940ern bis in die 1990er Jahre.

Das 20. Jh. war eine Zeit der Weiterentwicklung der Spitzenklöppelei in verschiedenen Regionen Russlands. Ein besonderer Platz gebührt Wologda und den Zachoshje-Dörfern in der Kirischski-Region der Provinz St. Petersburg. Hier wurde in den Jahren von1930 bis 1940 aktiv nach Motiven und Kompositionen für Ornamente gesucht, die den neuen Zeitgeist zum Ausdruck bringen. Wologdaer Spitzen enthielten nun Kompositionen, die Traktoren, Flugzeuge, Fallschirme und Sterne darstellten. Die Spitzenklöpplerin aus Kirischi, E. D. Swesdina, fertigte erstmals eine Arbeit aus Spitze mit dem Namen "Kavallerie", eine moderne Komposition mit vielen Figuren, die eine reitende Grenzpatrouille darstellen.

Neben Gegenständen für die Dekoration von Räumen stellten die Spitzen-klöpplerinnen aus Wologda im 20. Jahrhundert auch viele große Werke her. Dazu gehört das Spitzenstoffbild "Singender Baum" von B. N. Elfina. Dem Dichter A. Ja. Jaschin aus Wologda widmeten die schon über Generationen als Spitzenklöpplerinnen arbeitenden W. D. und N. W. Weselowa (Mutter und Tochter) die einzigartige Tischdecke mit dem Namen „Bewirtung mit Edelebereschen“.

Das Stoffbild „Die Pfauen“ wurde in der Technik der Ajour-Stickerei ausgeführt.

Dieses Werk entstand in dem Weißstickerei-Zentrum im Dorf Krestzy der Provinz Nowgorod. Das Stickerei-Handwerk existiert hier seit mehr als 150 Jahren. Kleidungsstücke, Tisch- und Bettwäsche werden mit Weißstickereien in Ajour-Techniken geschmückt.

Seit dem 18. Jahrhundert ist das Zentrum für Chern (das Schwärzen von Silber) in der Stadt Weliki Ustüg der Wologda-Provinz bekannt. Die Chern-Kunst (schwarzes Muster auf Silbergegenständen) ist eine originelle Gravur auf Silber. Diese Kunsttechnik stammt aus Alt-Russland. Die ausgestellten Werke kommen hauptsächlich aus den Jahren 1950 bis 1970: Silberpuderdosen, kleine Schachteln, Kelche, Schmucksets, Armbänder, Broschen, Ringe und Siegelringe wurden mit Mustern der nördlichen Gräser und Blumen, mit Jagdszenen und Panoramen der nördlichen Städte dekoriert.


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