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Das Russische Museum

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Raum 12

Volkstümliches Spielzeug und Stickereien des 20. Jahrhunderts

Im Raum Nr.12 sind volkstümliches Spielzeug und Stickereien des 20. Jahrhunderts ausgestellt. Hier werden alle bedeutenden Herstellungszentren von Holz- und Ton-Spielzeug aus verschiedenen Regionen Russlands vorgestellt. Jede Region hat ihre besonderen Merkmale in Form und Dekoration entwickelt, die einzigartigen lokalen Traditionen entstammen.

In den Provinzen Kaluga, Rjazan, Orjol, Tambow, Kursk entwickelte sich ein archaischer Stil von Ton-Spielzeug.

Das Spielzeug vom Meister Drushinin aus dem Dorf Grinjowo in der Region Kargopolski der Provinz Archangelsk ist mit zarten Farbtönen auf weißem Grund bemalt.

In den Ornamenten auf Damenröcken werden wiederholt Ellipsen, orangefarbene Kreise, Kreuze mit Strahlen, Stämme und Zweige von Pflanzen als Symbole ewiger Verbindung zwischen dem Bauern und dem Land, seiner Abhängigkeit von der Sonne und den Gaben der Natur dargestellt.

Die Dymkowo-Spielzeugmacher in Kirow erweiterten im 20. Jahrhundert das Spektrum von Themen und Motiven. Es sind moderne Genreszenen entstanden, Personen aus der Literatur und aus Märchen wurden dargestellt. Die Malerei wurde heller und eleganter, da seit den 1960er Jahren nicht die alten Anilin-Farben, sondern moderne synthetische Tempera benutzt wurden.

Das komplette Filimonowo-Spielzeug sind Pfeifen. Nach dem Brennen bekam der Ton eine rosa-gelbe Farbe. Auf diesem Hintergrund malte man Querschnittlinien mit gelb, grün, rot-pink und blau-violetten Farbenkombinationen. Neben den traditionellen Damen, Reitern, Bäuerinnen, Kühen, Hähnen und Hennen wurden jetzt auf Filimonowo-Spielzeug Melkerinnen sowie Pärchen auf der Couch dargestellt.

In der Region Nishni Nowgorod gibt es viel Holzspielzeug. Hier sieht man Gespanne mit zwei oder drei Pferden aus Gorodezk; helle und freundlich anmutende "Tataruschki"-Dosen (Gebäckart), Pilz-Dosen, Vogel-Pfeifen, Matrjoschki und Kreisel aus dem Dorf Polchowski Majdan im Bezirk Wosnesensk; aus einzelnen Brettchen gebaute und mit komplizierten Mustern („Welürok“) dekorierte Kindermöbel, Karussells, Mühlen, Dampfschiffe, die von Handwerkern aus dem Dorf Fedosejewo im Simenowski-Bezirk hergestellt wurden.

Das einzigartige Werk "Chudo-Judo Fisch-Wal" vom Meister A. D. Sinin aus Bogorodskoe zeigt die wichtigsten Szenen des Märchens "Das bucklige Pferdchen" von P. P. Erschow.

In den 1960-1970er Jahren war die Hauptgestalt der Meister aus Bogorodskoe ein Bär. In seinen Handlungen wurde er menschenähnlich bei verschiedenen Aktivitäten dargestellt: beim Pflanzen von Apfelbäumen bis zu Flügen ins Weltall. Die Meister verwendeten dabei unterschiedliche Techniken für die Bewegung des Spielzeugs: traditionelle Aufhängungen, Seile, Leisten, Stäbe und andere Vorrichtungen.

Bei den ausgestellten Stickereien handelt es sich um handgemachte Folklore-Stickerei von Meistern aus Rjazan und aus dem Dorf Mstjora in der Provinz Wladimir. In Mstjora haben sich zwei Stickerei-Stile verbreitet: die fein-dünne Plattstickerei "belaja Glad" und die helle, schwungvolle einseitige Plattstickerei "Wladimirski Werchoschow (Oberstich)".

Ein weithin modischer Stil in der Folklore-Kunst wurde die seit dem 19. Jahrhundert bekannte "Patchwork"-Kunst. Sie ist in vielen ländlichen Gebieten Russlands verbreitet.


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